15.01.2014 Sierra Madre / Barranca del Cobre (Copper Canyon)

Batopilas – Creel
Wir haben unser Notcamp in Batopilas um 7 Uhr verlassen, doch leider ist kurz darauf die Fahrt vorbei. Das Unwetter, dessen Folgen wir gestern schon zu spüren bekamen, hat auch die heutige Strecke heimgesucht. Kurz vor den Serpentinen ist die Piste gesperrt. Erdrutsche haben sie blockiert und werden mit Sprengungen und Baggern entfernt. Wir müssen bis mindestens 17 Uhr warten.
Wir richten uns an der Brücke im Tal ein. Der Landyfahrer kontrolliert mögliche Lecke, der Fordfahrer hat Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens.

Brücke
warten essen schrauben
Bratkartoffeln
Brücke 2
Brücke Marco
Brücke Maria
Brücke von oben

Marco lernt fränkisch und ostisch. Morgen fahren wir „aweng zum Gückbünkt“ sagt er.
Kurz nach 17 Uhr geht es tatsächlich weiter und nachdem wir die neu geschobenen Serpentinen überwunden haben, kommt tatsächlich Asphalt. Wir kommen kurz nach 20 Uhr in Creel an und freuen uns, dass es tatsächlich eine Tankstelle gibt. Da der Ort über 2000 Meter hoch liegt, freuen wir uns außerdem über geheizte Hütten. Jürgen ist der einzig Harte, er schläft bei minus 8 Grad im Auto.

14.01.2014 Sierra Madre / Barranca del Cobre (Copper Canyon)

Cerocahui – Batopilas
Nachts hat es gefroren. Wir wärmen uns bei einem Kamin-Frühstück auf und starten auf die Piste nach Batopilas.

Wie gestern schon ist die Landschaft einfach überwältigend.
Die Drogenhändler sind bestens organisiert. Wir sind den ganzen Tag unter Beobachtung und per Funk wird weitergegeben, wo wir uns gerade befinden. Die Krönung ist ein Cowboy zu Pferde, der beim letzen unserer Kolonne ein Funkgerät zückt, um Meldung zu machen. In Urique telefonieren sogar die Polizisten. Bedrohlich ist das nicht. Angehalten werden wir auch nicht.

Cowboy
Barranco del Cobra
Piste nach Batopilas

Wir überqueren wieder zwei hohe Pässe mit 1700 Metern Höhenunterschied. Die Piste beim ersten läuft recht gut, ab Urique wird es urig. Es sind kaum noch Reifenspuren zu sehen, sehr befahren scheint die Strecke nicht zu sein. Vor einigen Wochen gab es in der Region heftige Unwetter mit Regenfällen. Die Piste ist sehr steil und wir hoffen, dass sie nirgendwo weggespült ist. Wir treffen immer wieder auf kleinere Erdrutsche, die wir umfahren können. Nachmittags, kurz vorm Ziel, liegt dann ein fetter Felsen mitten auf der Piste. Hendriks Ford ist zu breit und kommt nicht vorbei. Straßenbauarbeiten sind gefragt. Kleinere Brocken werden per Hand entfernt, Mit Hilfe der Winde kann auch der Riesen-Koloss bewegt werden und es geht weiter.

Felsbrocken
kleinerer Fels
Winde
Fels winchenWir haben allerdings einige Zeit verloren und als wir endlich auf der Abstiegspiste nach Batopilas sind, kommt uns wieder mal ein Pickup mit den übllichen Funkgerätbewaffneten entgegen. Sie haben sich schon Sorgen gemacht, wo wir bleiben… Nein, hier geht keiner verloren.
Plantagen haben wir übrigens nicht gesehen. Kein Opium, kein Marihuana. Die sind in versteckten Seitentälern, heißt es.
In Batopilas ist Campen praktisch unmöglich. Das kleine Dorf drängt sich in einer engen Schlucht und Parkplätze sind rar. Da der Fluss Niedrigwasser hat, campen wir im Flussbett. Die einzige Möglichkeit weit und breit.

13.01.2014 Sierra Madre

Alamos – Cerocahui

Geier

Die Geier freuen sich schon auf ihr Touristenmahl

Wir starten zu unserer Berg- und Talfahrt Richtung Barranca del Cobre. Eine spektakuläre Piste windet sich in Serpentinen über die Berge und in die Schluchten hinein. Immer wieder haben wir unglaublich beeindruckende Ausblicke.
Barranco del CobraSerpentinenTouristen treffen wir keine, wie erwartet. Dafür aber auf erstaunlich viel Verkehr gemessen am Zustand der Piste. Die meisten sind vermutlich Bauern, doch ein Tross ist ziemlich eindeutig. Ein GMC mit dunkel getönten Scheiben kommt uns entgegen, auf der Fahrerseite ist die Scheibe halb runtergelassen. Der Fahrer ist vermummt. Er hält kurz, wir grüßen freundlich, er nickt zurück, fährt weiter. Mit etwa drei Kilometern Abstand folgt eine Kolonne aus drei Pickups, einem LKW und einem weiterem Fahrzeug. Auch das hält wieder neben uns, die Leute darin sind bewaffnet. Wieder grüßen wir freundlich und sie fahren weiter. Alle Fahrzeuge sind per Funk miteinander verknüpft. An uns sind sie nicht interessiert.
Bernd und LandyBernd würde auch gern mal Landy fahren, wenn es keiner sieht…
Beten
Die Bergbevölkerung ist äußerst gläubig – vielleicht hilft es bei den mörderischen Pisten

Nach zwei großen Pässen kommen wir ins Tal, das nach Creel führt, doch es wird schon dämmrig. Wir zweigen ab Richtung Urique und finden ein bezauberndes Hotel, das Paraíso del Oso – das Bärenparadies. Der Felsen nebenan ist eindeutig der Yogi-Bär und ihm sind auch die Stühle im Restaurant gewidmet.
Yogi-Bär draussenYogi-BärDer Hotelier erzählt uns abends am Kaminfeuer, dass wir höchstwahrscheinlich auf unserer nächsten Etappe mehrfach angehalten werden. Von wem, frage ich, von der Drogenmafia oder der Polizei? Von beiden, meint er, das sei eh das Gleiche. Aber wir hätten nichts zu befürchten. Sollten einfach freundlich erzählen, wer wir sind, und wo wir hinwollen. Dann wäre alles okay.