12.01.2014 Topolobampo – Alamos

Fast pünktlich kommen wir morgens mit der Fähre in Topolobampo an. Die Überfahrt war ruhig, die Kabinen gut, ähnlich wie bei den Fähren nach Tunesien. Es gab sogar ultra heiße Duschen. Und Huhn für alle.
Wir rollen nach einem Kaffee in den kleinen Hafen.
Ein amerikanisches Pärchen auf Weltreise spricht uns an, ob sie sich auf unserer Fahrt in den Copper Canyon anschließen dürfen. Der „Copper Canyon“ (Barranco del Cobre) ist ein Nationalpark und liegt in der sehr abgelegenen Sierra Madre. Ein tief zerklüftetes Bergland, schroff, mit bewaldeten Hängen und gigantischen Schluchten, vier von ihnen sind tiefer als der Grand Canyon in den USA. Es gibt zwei Möglichkeiten, dorthin zu gelangen: außen herum auf dem Asphalt oder auf kleinen Pisten durch die Berge. Wir wollen natürlich durch die Berge und haben unsere Navigation entsprechend vorbereitet. Die Amerikaner wollen auch, kennen aber nicht so richtig den Weg und trauen sich auch nicht so recht alleine. Denn nicht nur die Wege sind rau, die gesamte Region ist auch ein riesiges Drogenanbaugebiet – hier machen die Drogenbosse das Gesetz, heißt es, und fast jeder in den Bergen sei angeblich in irgendeiner Form ins Drogengeschäft verwickelt. Sei es als Anbauer, als Kurier, als Security.
Als Tourist ist man hier auf dem Land aber nicht in Gefahr, wenn man Grundregeln einhält. Die da heißen: keine Fotos machen von Leuten, die in irgendeiner Form zum Geschäft gehören. Klar machen, dass man als Tourist unterwegs ist und an der Landschaft interessiert ist und nicht daran, Plantagen ausfindig zu machen.
Von uns aus können sich die Amerikaner gerne auf der Strecke durch die Berge anschließen. Doch dann macht Marcos Landy einen Strich durch die Planung. Er lässt sich nicht mehr starten, das Zündschloss ist kaputt. Leider sind heutzutage so viel elektrisch gesteuerte Sachen in dem Auto verbaut, dass man es nicht einfach mit zwei Drähten kurzschließen kann, wie man das so aus den Filmen kennt. Ein paar Telefonate mit Douglas Gilmore in Deutschland weisen den Weg. Nach ein paar Stunden Bastelei springt die Karre wieder an. Marco sattelt jetzt um von Baummörder auf Autoknacker.
Wir fahren heute noch auf Asphalt nach Alamos, ein kleines Städtchen am Südrand der Berge. Spanischer Kolonialstil, alles sehr hübsch – Alamos wurde zu einem der „pueblos magicos“, der magischen Dörfer, erklärt. Seinen Reichtum verdankte das Städtchen Silberminen. 1920 waren die meisten Minen aufgebraucht und die Stadt wurde zur Geisterstadt – bis Amerikaner sie entdeckten und wiederbelebten.
Wir schlendern durch die Straßen und fühlen uns nach Andalusien versetzt. Nach einem Abendessen in einem typisch mexikanischen Familienrestaurant übernachten wir auf Stellplätzen hinter einem Hotel im Ort.

Alamos
Alamos 2
Alamos 3

11.01.2014 Baja California

Schlammfahrt
Dünenfahrt
Strandfahrt
Der für uns letzte Abschnitt der Rallyetracks führt uns noch einmal an den Strand. Dann fahren wir auf Asphalt nach La Paz.

Jürgen ist bereits vorausgefahren und hat dort seinen Kumpel Norbert vom Flughafen abgeholt und ein Fischrestaurant am Fähranleger ausgespäht. Dort treffen wir uns und genießen alle möglichen Meeresfrüchte bei romantischer Aussicht. Alle ausßer Marco, der ißt immer Huhn.

 

Strandrestaurant Ausblick Restaurant
Gegen 20 Uhr reihen wir uns in die Schlange am Terminal ein für die Fährüberfahrt aufs mexikanische Festland. Es dauert. Jedes Auto muss durch den Zoll. Der Fahrer muss einen Knopf drücken und je nachdem, ob ein rotes Lämpchen blinkt, oder ein grünes, wird das Auto gnadenlos gefilzt oder eben nicht. Marco und Klaus haben die Arschkarte gezogen.

10.01. Wellenreiten (Baja California)

Mexiko hat mehr Kakteen-Arten anzubieten, als jedes andere Land auf der Welt, und wir haben sie ALLE gesehen. Ich kann keinen kack Tus mehr sehen.
Und ich weiß jetzt auch ziemlich sicher, wie der Wackeldackel entstand. Das muss so gelaufen sein:
1969 fuhr Don Antonio Alvarez mit seinem neu erstandenen Ford Pickup an der Westküste von Baja California zum Meer. Es muss genau unsere Strecke gewesen sein. Auf dem Beifahrersitz hatte er einen ausgestopften Koyoten festgebunden. Die Piste nun war äußerst wellig. Also nicht Wellblech, so viele Autos fuhren ja noch nicht. Sondern etwa ein Meter hohe Wellen, eine nach der anderen. So fuhr er nun den ganzen Tag, hoch und runter und irgendwann gab er Gas. Da brach dem Koyoten der Kopf ab. Er montierte diesen mit einer Kaktusverbindung neu und fortan nickte der Koyote brav zu allem, was Don Antonio ihm erzählte.
Dieses nun sah 1972 Max Schmitz. Der Hippie war hier mit einem Käfer unterwegs und bekam nach einem Tequilagelage den Wackelkoyoten geschenkt. Als er 1978 abgebrannt zurück nach Deutschland kam, dachte er sich, den könne man doch zu Geld machen. Max Schmitz deutschte den Wackelkoyoten als Wackeldackel ein hat damit ein Vermögen gemacht und wenn er nicht gestorben ist, lebt er heute auf einer eigenen Insel im Pazifik…
Vielleicht haben die Organisatoren der Baja Rallye die Wellen auch anfertigen lassen? Ich werde weiter recherchieren.

Fischer
Fischerboot

Wir campen an einer Lagune. Abends wärmt uns ein Feuer. Klaus und Ursula verschwinden früh in ihrer Kabine. Zum Schnapseln. Das soll irgendein tiroler Spiel sein. Vielleicht schnackseln sie auch. Morgens ist eine Nebelstimmung wie im Oderbruch im November.

Morgennebel
Nebel Lagune